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Anfrage vom 31.08.2022

Die Verwaltung wird um Auskunft gebeten zu:

1. War der in der beigefügten Pressemitteilung der Polizei vom 19.08.2022 benannte Rauschgifthändlerring auch in Waghäusel aktiv und fanden entsprechende Verhaftungen statt?

2. Gibt es Drogenhandel in Waghäusel und wenn ja, wer sind die Täter und welcher Personenkreis wird angesprochen?

3. Was unternimmt die Stadt Waghäusel gegen Drogenhandel

4. Ist bekannt, dass unter Schülern Cannabis als Modedroge angesagt ist? Wenn ja, gibt es Präventionsmaßnahmen?

Begründung:

Drogenhandel und der damit verbundene Konsum sind ein großes Problem unserer Gesellschaft. Die Nutzer begeben sich häufig in die Abhängigkeit, was zu massiven gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod, dem Verlust des Arbeitsplatzes und zu Beschaffungskriminalität führen kann.

Vom illegalen Drogenhandel profitieren nur die Drogenproduzenten und die Dealer, die häufig gut vernetzt agieren. Meist sind viele Polizisten über Jahre beschäftigt, um einen Drogenhändlerring ausheben zu können. Das bindet Personal, das an anderer Stelle dringend benötigt wird.

Wir halten es daher für wichtig und richtig, wenn die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Polizei und anderen Stellen gegen Drogenhandel vorgeht und versucht, die Waghäuseler Einwohner, besonders die besonders vulnerablen Gruppen wie die Schüler aufklärt, damit diese erst gar nicht zu Drogen greifen.

 

Quelle:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110972/5301111?utm_source=digest&utm_medium=email&utm_campaign=push

19.08.2022 – 14:43
Polizeipräsidium Karlsruhe

POL-KA: (KA) Karlsruher Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gelingt empfindlicher Schlag gegen Rauschgifthändlerring - Neun Tatverdächtige in Untersuchungshaft, weitere auf der Flucht

Karlsruhe (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Polizeipräsidium Karlsruhe:

Karlsruher Ermittlungsbehörden ist Anfang August ein empfindlicher Schlag gegen einen überregional agierenden Rauschgifthändlerring gelungen. Seit über eineinhalb Jahren ermitteln die Abteilung für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und die Kriminalinspektion 4 des Polizeipräsidiums Karlsruhe gegen eine Gruppierung, die im Raum Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg und Speyer ansässig ist.

Die Ermittlungsbehörden waren zum Jahresende 2020 aufgrund von Hinweisen aus dem Ausland auf einen im nördlichen Landkreis Karlsruhe wohnhaften 35-jährigen Tatverdächtigen aufmerksam geworden. Nach und nach erschloss sich bei akribischer Ermittlungs- und Überwachungstätigkeit mit mehreren tausend Einsatzstunden der höchst konspirativ agierende und daher nur schwierig zu ermittelnde Personenkreis von Tatverdächtigen. Der Gruppierung wird vorgeworfen, unter Investition hoher Geldbeträge in Verschleierung von Kommunikation und Transportwegen ein weitverzweigtes Drogenhandelsnetzwerk aufgebaut zu haben. Bisherigen Erkenntnissen zufolge stammte das Rauschgift vorwiegend aus Spanien und erreichte mittels Transportlogistik einer im benachbarten Ausland aktiven Tätergruppierung Deutschland. Hierbei bedienten sich die Beschuldigten der sogenannten "Krypto-Kommunikation". Es handelt sich dabei um Nachrichten über verschlüsselte Chat-Plattformen, die dem Nutzer versprechen, in seinem - illegalen - Treiben vor dem Zugriff der Ermittlungsbehörden sicher zu sein. Das ist tatsächlich aber nicht der Fall.

Im Zuge mehrtägiger Zugriffs- und Durchsuchungsaktionen kamen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe insgesamt neun Personen in Untersuchungshaft, weitere Tatgenossen befinden sich derzeit noch auf der Flucht. Bei den sich in Untersuchungshaft befindlichen Beschuldigten handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau und weitere acht überwiegend deutsche Tatverdächtige im Alter zwischen 25 und 61 Jahren. Dem 35-jährigen Haupttäter wird mit Haftbefehl des Amtsgerichts Karlsruhe zur Last gelegt, allein im Zeitraum April 2020 bis Anfang Juni 2021 unter Nutzung von Krypto-Plattformen mehr als 638 Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie weiteres Rauschgift einschließlich Kokain gewinnbringend umgesetzt zu haben.

Die am 3. August gestarteten Durchsuchungsmaßnahmen umfassten insgesamt über 30 Wohn-, Geschäfts- und Lagerräume im nördlichen Landkreis Karlsruhe sowie im Bereich von Heidelberg und Speyer und führten zur Sicherstellung von mehr als 150 Kilogramm Marihuana, zweieinhalb Kilogramm Kokain und jeweils über ein Kilogramm Haschisch und Amphetamin sowie Schusswaffen. Die Maßnahmen förderten zudem eine professionell betriebene Marihuana-Plantage im Bereich Heidelberg zu Tage. In dieser waren die Täter nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei in der Lage, zwischen 1.500 und 2000 Cannabispflanzen zeitgleich anzubauen.

Finanzermittler der Kriminalpolizei konnten Vermögenswerte - unter anderem mutmaßliches Dealgeld, Schmuck, Uhren sowie ein hochpreisiges Sportboot - im Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro zur Vorbereitung der Einziehung beschlagnahmen.

Die Ermittlungen gegen die Gruppierung wegen Vorwurfs des bewaffneten bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie Waffenhandels dauern an.

Dr. Matthias Hörster, Staatsanwaltschaft Karlsruhe
Ralf Minet, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe

Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 666-1111
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
http://www.polizei-bw.de/

 

Antwort der Verwaltung vom 13.10.2022

1. War der in der beigefügten Pressemitteilung der Polizei vom 19.08.2022 benannte Rauschgifthändlerring auch in Waghäusel aktiv und fanden entsprechende Verhaftungen statt?
Wie in der Pressemitteilung dargelegt, handelte es sich bei den betreffenden Aktionen um Maßnahmen der Kriminalpolizei Karlsruhe im Rahmen eines ermittlungsintensiven Verfahrens gegen einen mittels "Krypto-Kommunikation" agierenden und überregional aktiv handelnden Rauschgifthändlerring. Ein örtlicher Bezug zur Stadt Waghäusel konnte im Rahmen der bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen nicht festgestellt werden. Weiter wurden innerhalb dieses Ermittlungsverfahrens keine strafrechtlichen Maßnahmen im Bereich der Stadt Waghäusel durchgeführt.

2. Gibt es Drogenhandel in Waghäusel und wenn ja, wer sind die Täter und welcher Personenkreis wird angesprochen?
RG-Kriminalität betreffend ist ein deliktischer Schwerpunkt in der Stadt Waghäusel von Seiten des Polizeireviers Philippsburg und der Kriminalpolizei Karlsruhe nicht erkennbar. Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik sind für den Deliktsbereich BTM im 5 Jahres Vergleich rückläufig.

3. Was unternimmt die Stadt Waghäusel gegen Drogenhandel
Sowohl im Bereich Schulsozialarbeit, als auch in der OKJA werden unterschiedliche Präventionsangebote zum Thema Sucht mit Jugendlichen gemacht.

Explizit möchten wir auf die Arbeit der Schulsozialarbeiter*innen an den weiterführenden Schulen aufmerksam machen.

An der JPH-Realschule finden folgende Programme statt:
-        Alkoholprävention Klassenstufe 8 (Frank Milbich)
-        Ohne Kippe Klassenstufe 7 (Thoraxklinik-Heidelberg)
-        Ohne Kiffen Klassenstufe 9 ( Thoraxklinik-Heidelberg)

An der GMS laufen folgende Aktionen:
-        Alkoholprävention (Frank Milbich)
-        Kooperation mit einer Klinik zur Rauch-Prävention
-        Drogenprävention in Klasse 9 (Polizei Karlsruhe)

Prävention (auch zum Thema Sucht) sind schon lange Bestandteil der täglichen Arbeit in der Schulsozialarbeit.

In der GR-Sitzung vom 26.09.2022 haben sie Schulsozialarbeitenden explizit Ihre Präventionsangebote an den Schulen im mündlichen Vortrag vorgestellt.

4. Ist bekannt, dass unter Schülern Cannabis als Modedroge angesagt ist? Wenn ja, gibt es Präventionsmaßnahmen?
Ergänzend kann hierzu lediglich gesagt werden, dass sich aus Sicht der Polizei die Delinquenz der Schüler in der Stadt Waghäusel nicht signifikant von der allgemeinen Delinquenz im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe unterscheidet. Präventionsmaßnahmen finden bekanntermaßen auf kommunaler Ebene im angemessenen und zwischen der Schutz- und Kriminalpolizei abgestimmten Rahmen statt.  

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